"Ikonen sind das Evangelium in Farbe": Ordensschwester Christiane ist momentan in der Geschäftsstelle zu Besuch, um mit den Volunteers Tanja und Mathilda eine drei Meter hohe und zwei Meter breite Ikone für die "Nacht der Lichter" am Festwochenende zu malen. Volunteer Paul fertigte die Ikone aus Holz an. Schwester Christiane kommt aus dem Benediktinerinnenkloster St. Gertrud in Alexanderdorf, 30 Kilometer südlich von Berlin, zwischen Sperenberg und Trebbin.

Sie beschäftigt sich schon seit 1979 mit der Ikonenmalerei. Im Kloster gibt sie Ikonenmalkurse und lädt dazu ein, sich intensiv auf diese Malerei einzulassen, die Technik kennenzulernen und seinen Geist zur Ruhe zu bringen. Sie fertigt Auftragsarbeiten, meist für evangelische Einrichtungen, an. Ikonen wirken ökumenisch verbindend, betont Schwester Christiane. "Mit der Ikonenmalerei ist es wie mit einem Instrument, man muss lange üben, sich der Sache hingeben, bis man ein großes Konzert spielen kann." Das besondere liegt darin, etwas Altes zu erfassen und es mit neuen, kreativen Ideen zu bespielen.

Die Kult- und Heiligenbilder werden meist auf Holz gemalt. Sie sind kirchlich geweiht und haben eine große theologische Bedeutung. Sie erwecken Ehrfurcht und schaffen eine Verbindung zwischen dem Betrachter und dem Dargestellten. "Ikonen schauen uns an." "Das Schöne an der Ikonenmalerei ist, dass man sich in alte Traditionen einbinden kann, man muss nichts Neues erfinden. Bei der Herstellung der Ikonen kann man zur Ruhe kommen, seinen inneren Frieden finden, es trägt etwas von Heiligkeit."

Am 27. Januar wird die Ikone fertiggestellt. Sie wird bei der "Nacht der Lichter" am 27. Mai 2017 auf den Elbwiesen in Lutherstadt Wittenberg und anschließend bei den KonfiCamps im Reformationssommer aufgestellt. Alle, die zur "Nacht der Lichter" und zum Festwochenende kommen, können sich jetzt online anmelden.