Gemeinnützige GmbH betreibt Asisi-Panorama in Wittenberg
Die Luther 1517 gGmbH wird die Ausstellung des Panoramabildes des Künstlers Yadegar Asisi in Wittenberg organisieren und betreiben. In dem 360°-Panorama wird die Lutherstadt zur Zeit Philipp Melanchthons, der beiden Cranachs, Katharina von Boras, Martin Luthers und Justus Jonas lebendig und Geschichte erlebbar. Unter dem Arbeitstitel „Wittenberg im Zeitalter der Reformation“ geschehen zur Zeit die ersten Vorarbeiten durch den Künstler Yadegar Aisisi: Für ihn sei es eine Ehre und Herausforderung zugleich, einen Beitrag zum 500. Jahrestag des Thesenanschlags zu schaffen, sagte er bei der Vorstellung des Projektes. „Ich bin mir der Verantwortung bewusst“, sagt der Künstler, der nicht nur den Moment des Thesenanschlags zeigen will, sondern die Entwicklung, die dazu führte. Asisi nennt das „Zeitverdichtung“. „Vielleicht werden Szenen aus dem Bauernkrieg oder auch eine Hexenverbrennung zu sehen sein“, stellt er Überlegungen an. Er wolle nicht eine „Wahrheit“ darstellen, sondern eine künstlerisch verdichtende Interpretation der Geschehnisse.
Diese Woche ist die Betreibergesellschaft gegründet worden, um das Vorhaben in Tat umzusetzen. Geschäftsführer der Martin Luther 1517 gGmbH ist Ulrich Schneider, der auch einer der Geschäftsführer des Vereins „Reformationsjubiläum 2017“ ist, Betriebsleiter ist Camillo Seifert aus Dresden. Er bringt Erfahrung aus der Organisation verschiedener Großveranstaltungen – unter anderen des Deutschen Evangelischen Kirchentages – mit.
Die Eröffnung ist für den Herbst des kommenden Jahres geplant. Etwa fünf Jahre soll das Panoramabild auf dem Gelände des früheren Kultur- und Tagungscentrum (KTC) in Lutherstadt Wittenberg ausgestellt werden Jahre.
Die Rundum-Darstellungen wichtiger Ereignisse und Orte der Weltgeschichte hat sich der Künstler Yadegar Asisi zur Aufgabe gemacht. Er hat Dresden zur Barockzeit und im Bombenhagel des Zweiten Weltkriegs dargestellt oder einen Panoramablick auf die Berglandschaft rund um den Mount Everest, hat den tropischen Regenwald des Amazonas, wie ihn Alexander Humboldt erforschte, samt prasselndem Regen und unheimlichen Geräuschen ebenso erlebbar gemacht wie die Zeit des Kalten Krieges der 1960-er-Jahre im geteilten Berlin.
Die 360-Grad-Panoramen sind nur zeitweise zu sehen. In der Summe zogen sie bisher mehr als fünf Millionen Besucher an. Das Interesse etwa an dem Monumentalgemälde von Leipzig, geschaffen zum 200-Jahr-Gedenken der Völkerschlacht, reißt nicht ab. Dabei zeigt es nicht das mörderische Getümmel auf dem Schlachtfeld, sondern die bedrängte und Not leidende Bürger- und Handelsstadt Leipzig kurz vor dem Wendepunkt europäischer Geschichte.